Außenbereich
Innenbereich
Zum plastischen Werk von Waltraud Späth
Als Bildhauerin steht für mich grundsätzlich der Arbeitsprozess im Mittelpunkt meines Schaffens.
Die Inhalte meines bildhauerischen Werks liefern mir das Leben im täglichen Mit- und Gegeneinander und meine Beschäftigung mit gesellschaftlichen Phänomenen und politischen Balanceakten.
Lange Zeit war mein künstlerisches Selbstverständnis von der skulpturalen Arbeit mit Holz geprägt. Seit einigen Jahren arbeite ich jedoch ergänzend mit Beton und Stahl, verbinde somit in meinem Werkprozess die Gegenspieler Skulptur und Plastik miteinander und bringe sie in einen formalen Dialog.
Mein künstlerischer Anspruch ist es, Kunst als Impulsgeber in Innen- oder Außenräumen zu verorten und darin den Betrachtern einen gedanklichen Anstoß zu geben. Jedes Kunstwerk verlässt mein Atelier mit einem klaren Statement und mit einer klaren Raumvorstellung.
Durch den Verzicht auf die darstellende Figuration werden gedankliche Freiräume generiert, die im Dialog zwischen Werk und Betrachter individuell besetzt werden können.
In der Art und Weise, wie Material und Form in meinem Werk aufeinander reagieren, entwickeln meine Arbeiten eine Vielschichtigkeit, die von den Betrachtern erfahren und erlebt werden soll.
Der Dialog des Materials erfordert ein gefühlvolles, meist von mir intuitiv geleitetes Arbeiten, um ein ausbalanciertes Miteinander zu erreichen.
Mit den Mitteln einer durchaus den Traditionen und der Kunstgeschichte verhafteten Bildhauerin appelliere ich mit meiner Arbeit für Eigenständigkeit und Originalität und gegen Beliebigkeit und Normierung.
Das Selbstverständnis für ein Leben mit Kunst kann nur durch ein Werk entstehen, welches die Emotionalität von uns Menschen in sich birgt.
Auf der Basis von Konzeption und Sinnlichkeit entwickle ich ein Werk, das im Idealfall aus Gedankenräumen Handlungsräume macht, ein Werk also, das nicht nur oberflächlich betrachtet, sondern auch formal verstanden und inhaltlich diskutiert wird.